- Aufruf an Autorinnen und Autoren, Produktionsfirmen und junge Talente beendet
- Große Nachfrage und Themenvielfalt – 130 Projekte wurden eingereicht
- Unabhängige Fachjury wählt neun Doku-Filmideen aus
- Erste Master Class startet im September
- Das Doku Lab bei den Medientagen München: Montag, 25. Oktober, 17:55-18:30 Uhr
Das im Februar von RTLZWEI initiierte „Doku Lab“ startet in die nächste Phase. Zahlreiche Autorinnen und Autoren, Produktionsfirmen und junge Talente sind dem Aufruf gefolgt und haben sich in den letzten Monaten für die Teilnahme am „Doku Lab“ beworben. Eine unabhängige Fachjury hat nun 130 eingereichte Projekte geprüft und sich für neun sehr unterschiedliche und vielversprechende Ideen entschieden.
Das „Doku Lab“ fördert die ausgewählten Doku-Filmideen in der Recherchephase mit insgesamt 100.000 Euro. Es versteht sich zudem als Networking-Space und Kreativwerkstatt für Doku-Filmerinnen und -Filmer: Hier können sie gemeinsam an innovativen Konzepten und ihrer praktischen Umsetzung arbeiten.
In der nun folgenden zweiten Phase beginnen die „Master Classes“ – unterstützt von den Partnern „Mediennetzwerk Bayern“ und „medienboard Berlin-Brandenburg“. Die Master Classes bestehen aus drei eintägigen Workshops mit Branchenfachleuten und der Redaktion von RTLZWEI. Sie sollen die insgesamt 16 Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei der Entwicklung ihrer Stoffe inspirieren und einen Rahmen für den gegenseitigen Austausch schaffen.
Konstanze Beyer, Chefredakteurin RTLZWEI: „Das große Interesse am ‚Doku Lab‘ zeigt einmal mehr die Relevanz von Dokumentationen im deutschsprachigen TV-Markt. Wir freuen uns sehr, dass wir auf diesem Weg einen konkreten Beitrag leisten und Autorinnen und Autoren in der Recherche- und Entwicklungsphase unterstützen können. Wir sind begeistert von der Vielfalt und Qualität der Ideen und Konzepte. Das kreative Potenzial der Filmschaffenden hierzulande ist enorm. Wir sind zuversichtlich, ausgewählte Projekte nach Beendigung der Recherchephase bei RTLZWEI beauftragen zu können.“
Die eingereichten Konzepte stammen zum überwiegenden Teil von freischaffenden Autorinnen und Autoren. Aber auch Projekte von Medienunternehmen bzw. Produktionsfirmen waren vertreten. Auffällig ist die große Themenvielfalt. Ein deutlicher Fokus liegt dabei auf Menschen und Geschichten, die zentrale gesellschaftliche Fragen erfahrbar machen. Zu ihnen gehören beispielsweise Selbstverwirklichung (Jungunternehmer, Arbeiterkinder, Landleben), Geschlechterfragen (Gender Gap, Diskriminierung), Mental Health (Depressionen, Bipolarität, Corona-Folgen), Social Media (Hass, Ausgrenzung, Cybercrime, Filterblasen), Migration, Rassismus, sowie Liebe und Sexualität (LGBT, interkulturelle Perspektiven, Kulturwandel).
Die Fachjury unter Vorsitz von Konstanze Beyer, Chefredakteurin RTLZWEI, besteht aus Hans-Peter Junker, Content-Ambassador der Bertelsmann Content Alliance für Gruner + Jahr, Henriette Löwisch, Schulleiterin und Geschäftsführerin Deutsche Journalistenschule, Thilo Mischke, Journalist und Reporter sowie Collien Ulmen-Fernandes, Moderatorin und Autorin.
Im Rahmen der „Medientage München“ haben Interessierte die Möglichkeit, mit den Jurymitgliedern und Teilnehmer/innen in den persönlichen Austausch gehen: Am 25. Oktober organisiert das „Doku Lab“ eine Paneldiskussion über TV-Dokumentationen in Deutschland.
Weitere Statements der Jury:
Hans-Peter Junker, Content-Ambassador der Bertelsmann Content Alliance für Gruner + Jahr: „Leidenschaft, Ideenreichtum, Mut und ein offener Blick auf den anderen – die ausgewählten Projekte stehen für alles, was guten Journalismus ausmacht. Ich bin sehr gespannt, wie es weitergeht“
Henriette Löwisch, Schulleiterin und Geschäftsführerin Deutsche Journalistenschule: “Journalistische Haltung heißt für mich, ergebnisoffen an die Recherche zu gehen. Recherchestipendien wie ‚Doku Lab‘ erleichtern das. Denn Fakten müssen überprüft werden und Factchecking kostet Geld. Wenn dann anspruchsvolle Dokus im Privatfernsehen entstehen, die nicht unbedingt im Bereich der Eliten spielen, bin ich sehr gerne in dieser Jury dabei. Und wenn dann noch Ideen entwickelt werden, wie Transparenzhinweise platziert werden können, ist ein wichtiger Schritt getan, um Zuschauerinnen und Zuschauern den Unterschied zwischen Fakten und Fiktion zu vermitteln, was in Zeiten von Fake News wichtiger denn je ist.”
Thilo Mischke, Journalist und Reporter: „Als freier Autor wäre ich selber oft dankbar gewesen für eine Unterstützung, wie sie das ‚Doku Lab‘ bietet. Die Bandbreite der eingereichten Ideen hat mich begeistert. Sie spiegeln nicht allein Zeitgeist- oder Trendthemen, sondern eröffnen überraschende Einblicke in alle möglichen Lebens- und Gefühlswelten. Ich freue mich, dass einige dieser Projekte nun die Chance erhalten realisiert zu werden.“
Collien Ulmen-Fernandes, Moderatorin und Autorin: „Dokumentationen erleben eine Renaissance bei den Zuschauern. Das Angebot, sowohl bei den Privatsendern und internationalen Streaming-Anbietern als auch im öffentlich-rechtlichen Fernsehen ist aktuell so groß und vielfältig wie schon lange nicht mehr. Dabei wird die finanzielle Unterstützung insbesondere in der Recherchephase oftmals unterschätzt. Das ‚Doku Lab‘ setzt genau an diesem Punkt an und ermöglicht dadurch Filmideen, die vielleicht sonst nicht in Produktion gegangen wären.“