Millionen Menschen in einer Stadt gemeinsam leben. Berufsverkehr in München ist da vergleichsweise harmlos. Dass ich das mal sage. 😉
Als ich endlich meine Wohnung für die kommenden Monate erreichte, konnte die bisher beste und erlebnisreichste Zeit meines Lebens, in China, einem Land, das unfassbar viele Facetten zu bieten hat, endlich beginnen.
Unileben XXL an der Shanghai Polytechnic University
Ich besuchte die Shanghai Polytechnic University, eine Partner-Uni der DHBW Ravensburg, wo ich Kurse wie International Economics und Management belegte. Leider war das Englisch mancher Dozenten
nicht so gut, wie erwartet. Aber nach einiger Zeit hatte man sich auch daran gewöhnt. Bei Teamarbeiten teilten sie uns oft in internationale Gruppen ein, wodurch es leichter fiel, Kontakt zu den chinesischen Studenten aufzubauen und auch außerhalb von den Vorlesungen etwas mit ihnen zu unternehmen.
Ansonsten unterschied sich das Uni-Leben nur wenig von dem in Ravensburg. Der Campus war größer und es gab mehr Aufgaben, die nach der Uni erledigt werden mussten, aber dafür hatten wir manchmal verlängerte Wochenenden, die ich dann zum Reisen nutzte.
Unvergessliche Kurztrips
In diesen drei Monaten habe ich versucht, so viel wie nur möglich von China als Land zu sehen. So war ich in Peking auf der chinesischen Mauer und in der verbotenen Stadt. Ich habe die Avatarberge in
Wirklichkeit gesehen und bin auf der höchsten und breitesten Glasbrücke der Welt über einen Canyon gelaufen. Ich war in Guilin und habe bei wundervollem Wetter eine Floßtour gemacht und bin durch die vom Schnee bedeckten Yellow Mountains gewandert, wo ich spektakuläre Aussichten genießen konnte. Es waren unvergessliche Kurztrips, die mir geholfen haben, einen Eindruck von China und der chinesischen Kultur zu bekommen.
Doch auch in Shanghai kann man so viel erleben. Besonders schön ist die Stadt am Abend, wenn die Skyline leuchtet. Egal ob eine Bootsfahrt, auf einen der Wolkenkratzer gehen oder einfach nur einen Spaziergang entlang der Promenade machen – an dieser Aussicht konnte ich mich nicht satt sehen. Ich war immer wieder überwältigt und einfach nur dankbar für diese Chance.
Internationale Studierende und Heimatgefühle
Die Uni besuchten auch noch andere internationale Studierende, zum Beispiel aus Dänemark oder Frankreich. Wir haben viel zusammen unternommen und es sind Freundschaften entstanden, die sicherlich auch nach dem Auslandssemester fortbestehen werden. Wir waren im Disneyland Shanghai und in einem Safaripark, haben Karaoke gesungen und zusammen die Stadt erkundet. Selbst einen Christkindlmarkt entdeckten wir in der Vorweihnachtszeit. Da fühlte ich mich schon fast wieder zu Hause.
Meine Empfehlung: Macht ein Auslandssemester!
Am 21. Dezember stand ich dann wieder am Flughafen und konnte nicht glauben, dass 98 Tage so schnell vergangen sind. Während ich auf den Flug wartete, ließ ich die Zeit noch einmal im Kopf Revue
passieren. In den letzten Monaten habe ich wahnsinnig viel gelernt und zwar nicht nur fürs Studium, sondern auch für mein Leben. Ich bin RTL II und der DHBW Ravensburg sehr dankbar für diese Chance. Und wenn mich jemand fragt, ob Auslandssemester ja oder nein, dann kann ich es jedem zukünftigen dualen Studenten nur empfehlen.