Zusammengefasst: Nicht Menschen mit perfekten Körpern unter südlicher Sonne, sondern ganz normale Singles sind es, denen wir dann täglich dabei zusehen, wie sie den Partner fürs Leben suchen und hoffentlich finden. Keine Datingshow war je ehrlicher und authentischer, denn sie lässt sich Zeit für die Begegnungen, mindestens 24 Stunden. 

Für den Psychotherapeuten Dr. Stefan Woinoff ist das "ein guter Ansatz, dann verkrampfen die Beteiligten nicht, weil sie glauben, sie müssen schon in der ersten halben Stunde top performen. Sich öffnen, Kennenlernen, Zuneigung und Liebe brauchen Zeit".

Im Interview für quotenmeter beschreibt er ausführlich die aktuellen Trends beim Flirten, Dating und in modernen Beziehungen – auch jenen in bestimmten Milieus und Berufsgruppen. Nicht so überraschende Erkenntnis: "Insbesondere in der digitalen Sphäre tun sich Menschen mit Medienkompetenz deutlich leichter. Die wissen, wie man sich in Szene setzt, in Bildern und mit Texten."

Das aber führt nicht automatisch zum Erfolg, jedenfalls nicht auf lange Sicht. Woinoff weiter: "Die Arbeitszeiten in der Medienbranche sind nicht beziehungsfördernd: ständige Verfügbarkeit, auch mal am Wochenende arbeiten. Gleichzeitig wird viel genetworkt, man lernt ständig neue potenzielle Partner kennen."

Wie stabil Beziehungen in der Medienbranche sind, hängt anscheinend stark vom Einsatzfeld ab: "Wer vor der Kamera oder auf einer Bühne steht, trennt sich auffallend oft, die Beziehungen der meisten anderen Kreativschaffenden sind recht stabil", erklärt der Münchner Arzt. "Bei Sales- und Media-Managern liegen die Trennungsraten dagegen über dem Durchschnitt." 

Stefan Woinoff ist Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie und Beziehungsexperte der Online-Dating-Plattform 50plus-Treff.de. Das komplette Interview mit ihm gibt es hier.